Natürlich sehen wir auf unserer Reise neben all den Sehenswürdigkeiten auch weniger Schönes. Abstoßend sind z.B. die allgegenwärtien Müllhalden, auf den die frei laufenden Tiere und manchmal auch Kinder ihre Nahrung suchen. Aber es gibt auch Gegenbeispiele. So hat es in Udaipur und Jaipur die Politik geschafft, das Umweltverhalten der Bewohner zu verändern. In diesen beiden Städten sehen wir weniger Müll am Straßenrand, als bei uns zuhause in Wildenrath.
Natürlich begegnet uns die Armut in Gestalt von Bettlern und Straßenverkäufern, diese verhalten sich aber weitaus weniger aufdringlich als z.B. in Marokko.
Unsere erste Begegnung mit Indern, die nicht aus dem Umfeld des Reiseveranstalters, der Hotels oder der Touristenziele kommen, haben wir gleich am ersten Abend in Gurgaon, einer Trabantenstadt von Delhi. Hier sehen wir wenige hundert Meter vom Hotel entfernt sowohl Müllhalden, bevölkert von frei lebenden Tieren, zahlreiche im Bau befindliche Hochhäuser als auch mehr oder weniger schöne Privatunterkünfte.
Die Kinder, die uns hier begegnen, sind sehr freundlich und lassen sich gerne fotografieren. Sie zeigen uns stolz, wo sie zur Schule gehen und werden deutlich respektvoller, als ich erzähle, dass ich Mathematiklehrer war.
Nicht nur Kinder lassen sich gerne fotografieren, auch viele Erwachsene posieren gerne für die Kamera. Nicht selten bitten sie auch darum, ein Selfie mit uns machen zu dürfen. Es gibt aber auch Gruppen, die der Kamera eher aus dem Wege gehen, dies trift vor allem auf muslimische Teile der Bevölkerung zu.
Am Morgen des letzten Tages, wieder in Gurgaon, endecke ich in der Nähe des Hotels eine bäuerlich geprägte Siedlung. Hier verhalten sich die Hunde anders als bislang erlebt, sie folgen mir im Abstand, aber durchaus bedrohlich, auf Schritt und Tritt und lassen mich nicht aus dem Auge. Einjuger Mann spricht mich an und zeigt mir stolz das moderne Haus, in dem seine Familie wohnt und eine Gärtnerie, in der er arbeitet, in der Pflanzen für eine Tempelanlage gezüchtet werden.