Programmierung

Erste Programmiererfahrungen sammelte ich während meines Studiums der Mathematik in Aachen in den Sprachen Fortran und Cobol. Am Gymnasium an der Gartenstraße lernte ich dann zunächst einmal Basic, das war nämlich die Programmiersprache,

die im ROM der TRS 80 Computer schon implementiert war. Dann kam Assembler dazu (was bei 8Bit Rechnern nicht so schwer war) und schließlich wurde mit verschiedenen Pascal-Dialekten (Alcor-Pascal, Tiny Pascal) experimentiert, frisch aus den USA importiert, und zwar per Diskette und snail mail, da das Internet noch nicht erfunden worden war. Systemübergreifend setzte sich dann Turbo-Pascal durch. Das war auch die Sprache, die uns in den ersten Informatikfortbildungen vermittelt wurde. Diese Informatikfortbildungen, an deren Ende man dann Informatikunterricht in der SII erteilen durfte, waren letztlich reine Programmierkurse. Themengebiete wie Datenbanken, endliche Automaten, Netzwerke blieben über Jahre außen vor. Ich besuchte die erste dieser Fortbildungen und erhielt am 01.07.1987 ein Zertifikat über die Teilnahme. Dies berechtigte mich dazu, fortan Informatik in der Oberstufe zu erteilen, ohne jedes Jahr eine Genehmigung dafür einholen zu müssen, was die bisherige Praxis gewesen war.

Diese Fortbildung war aber keine ausreichende Grundlage, um fundierten Unterricht in diesem Fach zu erteilen. Mir kam zugute, dass ich schon während des Studiums Programmiererfahrung gesammelt hatte und von 1981 bis 1984 als Gasthörer an der Fernuni Hagen Informatik belegt hatte. Positiv auf den Unterricht wirkte sich auch ein Projekt aus, dass ich auf Wunsch von Frau Schreven, unserer damaligen Oberstufenkoordinatorin, unternahm. Als Ergänzung zu einem Blockungsprogramms, dass ein Kollege von einer anderen Schule entwickelt hatte und vertrieb und das an unserer Schule schon einige Jahre genutzt wurde, schrieb ich ein Programm zur Verwaltung der Oberstufenschüler, das wiederum mit der Datenbank, die ich für das Sekretariat entwickelt hatte, kompatibel war. Der Prozess der Programmentwicklung war interessant und lehrreich im Hinblick auf den Unterricht. Da ich zu der Zeit noch kein Stufenberater war (was ich später dann zwangsläufig wurde) musste ich sehr genau hinhören und sehr gezielt fragen, um die Anforderungen an das Programm zu erkennen und umzusetzen.

Mitte der 90er Jahre allerdings wurde der Aufwand zur Pflege dieser Programme allmählich zu gross, da Düsseldorf zu viel Reformeifer zeigte, der zu immer größeren Änderungen im Datenformat führte. Da die Programme in Turbo-Pascal geschrieben waren, war an Objektorientierung nämlich nicht zu denken. Die fand gerade erst den Weg in die Informatiklehrpläne und Fortbildungen. Erfreulicherweise hatte sich mittlerweile Schild, das vom Land NRW in Auftrag gegebene Verwaltungsprogramm, soweit gemausert, das die Kollegen es bedienen konnten. Die nächste Aufgabe war, die Daten aus meinen Programmen nach Schild zu übermitteln ohne alles neu eingeben zu müssen. Aber auch dieses Problem war lösbar.

Den Weg zur Objektorientierung führte über eine Fortbildung im Schuljahr 1996/1997. Leider traf ich eine Fehlentscheidunug, als ich als Pascal-Programmierer glaubte, dass der Delphi-Kurs für mich der angemessene Weg sei. Die Unterrichtspraxis zeigte nämlich, dass wirklich objektorientiertes Programmieren in Delphi schwer zu realisieren ist. Daher traf ich im Jahre 2000 die Entscheidung, an der Schule Java einzusetzen. Da die meisten Hochschulen dies auch taten, lag ich damit bis heute richtig.